Mittwoch, 23. März 2016

[Rezension] "Absolution: Wie man eine Sünde überlebt" von Jasmin Romana Welsch

Meine lieben Blogleser und Blogleserinnen!

Im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks kam ich in den Genuss, das Buch "Absolution: Wie man eine Sünde überlebt" von Jasmin Romana Welsch zu lesen. Vielen Dank an den Sternensand Verlag für das E-Book als Rezensionsexemplar.


Quelle: Sternensand Verlag
Inhalt:
Mein Name ist Sixten. Ich denke, ich war ein durchschnittlicher Absteiger: unterbezahlt, launisch und auf das Leben und die ach so verkommene Welt schlecht zu sprechen. Da war mein kleines Drogenproblem, diese nervenaufreibenden Sitzungen bei Doktor Mattson und mein Kumpel Nils, der seit der Grundschule nicht gelernt hat, länger als zehn Stunden sauer auf mich zu sein.Summa summarum war mein Leben Mist, aber unkompliziert genug, um den Pessimismus in die tägliche Routine einfließen zu lassen. Ich hätte genau so weitergemacht, wäre nicht alles plötzlich unwirklich geworden. Auf einmal soll ich ein Todsünder sein und der Sklave eines Dämons werden – das behauptet zumindest die sprechende Katze, die will, dass ich sie Meisterin nenne.
Vielleicht habe ich auch einfach Wahnvorstellungen von der Kokserei bekommen. So oder so, mein Leben braucht eine Kehrtwende. Dann muss ich mich eben damit abfinden, dass es Himmel und Hölle gibt, auch wenn ich bisher Atheist war. Ich war ja auch ein gefühlskaltes Arschloch und finde mich jetzt damit ab, dass ich die Dämonen-Katze, die meine Seele verschachern will, irgendwie mag. Einer von uns wird trotzdem verlieren. Am Ende bin ich vielleicht tot, verrückt oder clean, aber das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Erster Satz:
Das Ticken der Uhr scheint lauter und langsamer geworden zu sein.

Meine Meinung:
Ich bin sehr gut in die Geschichte um Sixten reingekommen. Auch wenn ich anfangs nicht wusste, wohin mich diese Geschichte führen wird, hat sie mich direkt in seinen Bann gezogen. Die Geschichte um Sixten ist ganz anders als ich erwartet hatte. Anfänglich dachte ich, dass es ein normaler Jugendroman sei. Es geht um Sixten. Er ist drogenabhängig, pessimistisch und hat keinerlei Ziele oder Hoffnungen, dass sich noch mal etwas in oder an seinem Leben ändern wird bis zu dem Tag, an dem auf einmal eine Katze in sein Leben tritt. Die Katze ist keine gewöhnliche Hauskatze, nein, sie ist eine Dämonenkatze, die sprechen kann. Diese Katze sagt zu ihm, dass er in wenigen Tagen der Sklave eines Dämons werden wird, weil er eine Todsünde begangen hat. Hier dachte ich noch, dass sich Sixten auf einem Drogentrip befindet und an Wahnvorstellungen leidet. Aber da wurde ich eines besseren belehrt, denn ab hier entwickelt sich die Geschichte zu einem spannenden Fantasyroman, der mich zum einen zum Nachdenken anregte und zum anderen bis zum Schluss fesselte.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die humorvolle und sarkastische Art zieht sich wie ein rotes Band durch die ganze Geschichte und bescherte mir eine sehr schöne Lesezeit. Die Selbstironische Betrachtungsweise des Hauptprotagonisten Sixten brachte mich häufig zum Schmunzeln.
"Die Drogen machen mich zu einem wankelmütigen Vollpfosten." (S. 15)
"Irrationales Handeln ist absolut mein Ding, peinliche Auftritte auch, also Scheinwerfer auf mich." (S. 16)
"Wenn das mit mir so weiter geht, springe ich demnächst von einem Hochhaus, weil ich glaube, dass ich ein fliegendes Einhorn bin." (S. 106)
Die Autorin weiß, wie man einen Spannungsbogen aufbaut und bis zum Schluss aufrecht erhält. Sie konnte mich immer wieder mit unvorhersehbaren Wendungen überraschen. Spannend ist die Geschichte vor allem deswegen, weil mir als Leser von Anfang bis Ende nicht klar war, wohin mich die Reise um Sixten führen und schließlich enden wird. Sixtens Weg auf der Suche nach Absolution (Vergebung) hat mich bis zum Ende mit ihm bangen und hoffen lassen. Die überraschende Wendung am Ende hat mir besonders gefallen. Endlich mal ein Ende, das anders schön ist.

Fazit:
Die Geschichte um Sixten ist ein ungewöhnlicher Jugend-Fantasyroman, der mich zum Nachdenken anregte und durch seine unvorhersehbaren Wendungen immer wieder überraschte. Es geht um Himmel vs. Hölle und Engel vs. Dämonen. Wer schwarzen Humor und Sarkasmus mit einem Hauch Religion und Fantasy mag, dem kann ich Sixtens Reise um Absolution zu finden, nur empfehlen.

Bewertung: Daumen hoch ;)

"Ich befürchte, das Leben ist kein Film, und wenn doch, ist es eine schwarze Komödie, in der Gott und der Teufel mir gerade zusehen und sich kaputtlachen, weil ich ein auf dem Boden liegender Idiot bin, der seine Meisterin beschützen will.
Vielleicht wäre ich doch ein guter Sklave." (S. 83)

Ganz liebe Grüße,
eure Sandsch

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